Heute nicht, morgen nicht, niemals AFD.

Kliniken aus Thüringen und Sachsen suchen verzweifelt Fachkräfte, auch ich bekomme häufig Anfragen. Aber wer will da noch hin, wenn eine rechtsextreme Partei dort Wahlen gewinnt? Für viele Menschen mit Migrationsgeschichte schlicht unvorstellbar. #LTW

Dass sich machtbesoffene Rechtsextremisten jetzt erdreisten, mir gönnerhaft zuzugestehen, dass ich ja als „Fachkraft hier bleiben könne“, ist eine Anmaßung sondergleichen. Es offenbart auch: diese Leute sehen Deutsche mit Migrationsgeschichte als Bürger 2. Klasse. Höchstens.

Ein machtbesoffener Rechtsextremist fühlt sich angesprochen. Vorher noch bei Geheimtreffen, jetzt wird konkret & offen mit Deportation deutscher Bürger kokettiert. So lange dieses Land noch eine demokratische Zivilgesellschaft hat, werden wir uns euch Faschisten entgegenstellen!

Wir Deutschen sind beim Thema Deportation und Demokratie durchaus etwas dünnhäutig. Können Sie ja nicht wissen. Nix Neues bei den Rechtsextremisten: Erst Provokation raushauen und dann feige zurückrudern und bagatellisieren.

Thüringen: Ausländeranteil: 8%. Anteil ausländischer Ärzte in Kliniken: 25% (exkl. Deutsche mit Migrationsgeschichte). Stimmenanteil der AfD: 32,8%. Ob es diese Ärzte wohl beruhigt, dass sie bei den von der AfD versprochenen Deportationen angeblich nicht gemeint seien?

Ich sage übrigens „Deportation“ statt „Remigration“, denn man übernimmt keinen Jargon und Euphemismen von Rechtsextremisten.

Stimme zu & möchte ergänzen: Selbst wenn die Bildungslaufbahn nicht klappt, kein Berufserfolg eintritt, gar die Existenz scheitert, bleiben Deutsche mit Migrationsgeschichte ein Teil dieses Landes. Die Würde des Menschen ist nicht von seinem Nutzen für die Gesellschaft abhängig.

Ein aktuelles Beispiel für die Lage des ostdeutschen Gesundheitssystems. Görlitz (Ausländeranteil 6,7%) braucht qualifizierte Zuwanderung, Görlitz braucht dafür auch eine Willkommenskultur, aber Görlitz wählt mit 41,2% die rechtsextreme AfD.

„Niemand hat etwas gegen qualifizierte Zuwanderung.“- Aber eventuell haben qualifizierte Zuwanderer ja etwas gegen eine rechtsextrem wählende neue Heimat? Sollen sie sich ihre „Qualifikation“ an die Stirn tackern für vollwertige gesellschaftliche Teilhabe nach der Arbeitszeit?

„Migranten essen unsere Haustiere.“ Deprimierend, dass wir solche Gestalten politisch überhaupt ernst nehmen müssen.

In Thüringen hat jeder vierte Arzt im Krankenhaus einen ausländischen Pass. Das Land ist auf die Mediziner angewiesen. Manche fragen sich nach den jüngsten Wahlen, ob alles weiter so gut bleibt – oder ob sie gehen sollten, schreibt Markus Wehner faz.net/aktuell/politi…

Das Interessanteste an der Investigativrecherche von stern ist, dass sie bei Außenstehenden Überraschung über diese Innenansichten des Klinikbetriebs auslöst. Die thematisierten Missstände sind nicht Charité-spezifisch, sondern in den meisten deutschen Kliniken ein Problem.